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SC Hartenfels Torgau – SV Mügeln-Ablaß 09 2:1 (1:0)

Nach der souveränen Leistung beim Heimsieg gegen die Krostitzer Reserve (Erinnerung 4:0), reisten die Jungs von Coach Matthias Streit in die Kreisstadt nach Torgau. Der SC Hartenfels bis dahin mit einer weißen Weste – eine lupenreine Bilanz von neun Siegen aus neun Spielen und ein Torverhältnis von 27:7 sprechen für den Landesklasseabsteiger und zeigen deutlich die Ambitionen der Torgauer Mannschaft. Die Obstländer dagegen mit einem mäßigen Saisonstart und einer schmalen Punkteausbeute von fünf Zählern nach 8 gespielten Partien. Die Zeichen und die Rollenverhältnisse für dieses Spiel am Samstagnachmittag waren also klarer kaum zu benennen. Dennoch fühlte sich Coach Streit mit der klaren Außenseiterrolle nicht unbedingt unwohl. Die Marschroute war klar: „Hinten kompakt stehen und Nadelstiche setzen.“ Dabei durfte man den Torgauer Kapitän Hache keinesfalls aus den Augen lassen, denn der hatte bisher schon 10(!) mal genetzt.

Rein ins Spielgeschehen: Die Torgauer von Beginn an mit wuchtigen und stürmischen Angriffen auf das Tor von Kurt Patitz und die vielbeinige Gäste-Abwehr um Erdmann und Golzsch. Die Folge daraus sind eine Vielzahl von Eckbällen, welche aber allesamt versanden und nicht wirklich gefährlich für das SVMA-Gehäuse werden.  Die 09er offensiv darauf bedacht ihre schnellen Arendt und Becker in Szene zu setzen, was nach etwa 15 gespielten Minuten fast gelingt. Arendt kann über rechts durchbrechen und findet Fischer im Rückraum. Seinen Abschluss kann Krost noch parieren, doch Winkler bekommt den Abpraller vor die Füße, ist davon aber so überrascht das er den Ball nur noch unkontrolliert an den Pfosten drücken kann. Die Torgauer fahren im weiteren Verlauf einen Angriff nach dem anderen, doch die Streitelf verteidigt geschlossen mit Mann und Maus das eigene Tor und stört den Spielfluss der Torgauer immer wieder durch kollektives Verschieben. Der SVMA hat anschließend Glück bei einem Pfostentreffer der Hausherren, aber alles weitere fängt ein glänzend aufgelegter Patitz im Gäste-Tor weg.

Die 45. Spielminute bricht an, die Gäste wähnen sich mit einem 0:0 in der verdienten Pause, doch Torgau erhält noch eine Ecke vor der Halbzeit. Der scheinbar geklärte Ball landet in einem riesigen und nicht endenden Ping-Pong vor Haches Fuß, dieser sagt „Danke“ und schiebt den Ball aus fünf Metern ins Tor.

So heißt es also Halbzeitführung für die Hausherren und ein wenig Resignation auf Seiten der 09er, ob dieses schlecht verteidigten Eckballs. In der Gästekabine ist aber keinerlei Aufstecken zu spüren, vielmehr eine „Jetzt erst recht“-Stimmung macht sich breit und es geht in die zweiten 45 Minuten.

Coach Streit muss reagieren und den angeschlagenen Tom Wacke auswechseln, kurze Zeit später bringt er mit Kenny Steils für Nevio Streit weiteres frisches Personal. Kurz nach diesen Spielerwechseln kommt es aber zu einem Abstimmungsfehler zwischen Erdmann und Torwart Patitz. Martin Schmidt im Torgauer Dress nutzt den Sekundenschlaf, spritzt dazwischen und schiebt das Spielgerät durch die Hosenträger von Patitz zur 2:0 Führung. Doch wer jetzt denkt, dass die Obstlandelf aufsteckt irrt sich. Nur zwei Zeigerumdrehungen später schlägt Paul Elsner eine perfekte Ecke auf den Scheitel von Manuel Becker, welcher die Murmel zum 2:1 Anschlusstreffer einnickt.

Euphorie bei den Gästen macht sich breit, Torgau aber weiterhin souverän in Ballbesitz. Jeder Fußballbegeisterte kennt jedoch die Gefahr eines solchen Spielstandes, weshalb die Heimkicker darauf bedacht sind den Sack zuzumachen.

Ein Schuss aus rund zwanzig Metern klatscht erst gegen den linken Pfosten, dann gegen den rechten und von dort auf kuriose Art und Weise an den Ellbogen von Patitz. Jubelschreie auf der Torgauer Tribüne – dabei liegt das Spielgerät neben dem Netz und nicht drin. Die Obstländer also weiterhin im Spiel. In der 72. Spielminute schicken die Gastgeber erneut Hache auf die Reise, welcher kurz vorm Strafraum im Laufduell mit Golzsch und Lupatsch regelwidrig gestoppt wird. Schiedsrichter Werner zeigt zur Fassungslosigkeit die glattrote Karte für Notbremse und schickt Tim Lupatsch somit zum vorzeitigen Duschen.

Für die 09er leider nicht ganz nachvollziehbar, da Golzsch noch hätte eingreifen können und es eine gelbe Karte auch getan hätte. Aber sei es drum – nun heißt es also Rückstand und Unterzahl gegen den Tabellenführer, welcher sich mit einem Mann mehr aber nicht unbedingt besser anstellt. Die Gäste sind wütend, versuchen irgendwie noch einen Konter zu fahren, bringen für die letzten fünf Minuten auch noch ihren Langen Lukas Walla in die Sturmspitze.

Der Ausgleich bleibt den Gästen jedoch verwehrt und Schiedsrichter Werner pfeift ab.


Eine jubelnde Traube der Hartenfelser, für die das ein hartes Stück Arbeit war, auf der einen Seite und enttäuschte und leere Gesichter auf der anderen Seite. Die Enttäuschung soll aber schnell weichen, denn Co Leip und Coach Streit rufen ihre Jungs zusammen und fassen das Spiel mit den richtigen Worten zusammen. Vor der eigenen Leistung muss man sich auf keinen Fall verstecken. 90 Minuten Kampf reichen eben manchmal nicht aus, denn im Fußball braucht man oft noch das nötige Spielglück, was den 09ern an diesem Tag etwas fehlte. Am Donnerstag kommen dann die Zschortauer zum Nachholspiel nach Ablaß und nur zwei Tage später spielen die Jungs von Streit das Derby gegen Traktor Naundorf. Man muss in diesen Spielen an die vergangenen zwei Spiele anknüpfen, dann kommt auch das nötige Spielglück und am Ende auch die wichtigen Zähler im Abstiegskampf.


Torfolge: 1:0 Hache (45.); 2:0 Schmidt (57.); 2:1 Becker (59.)


Rote Karte: Lupatsch (SVMA – 72.)


SVMA: Patitz- Wacke (ab 47. Mayerhofer), Golzsch, Erdmann ©, Lupatsch – Elsner, Streit (ab 53. Steils), Fischer, Becker – Arendt, Winkler (ab 69. Lippmann (ab 85. Walla))


SR: Denny Werner

SRA: Jan Schneider, Matthias Springer


Zuschauer:  80

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